Minimal invasive transurethrale Prostataresektion (TUR-P) vor Brachytherapie

05.02.2019

Verbesserung der Lebensqualität bei Patienten mit prostatabedingter Blasenentleerungsstörung

Eine Verschlechterung der Blasenentleerung mit abgeschwächtem Harnfluss und häufigem Wasserlassen ist in den ersten 3-6 Monaten nach Brachytherapie die häufigste Nebenwirkung nach Brachytherapie.

Begünstigende Faktoren hierfür sind meist eine den Harnfluss behindernde, gleichzeitig bestehende gutartige Prostatavergrößerung.

Ob Patienten von einer vorherigen minimal invasiven Verkleinerung der Prostata über die Harnröhre (TUR-Prostata) vor einer geplanten Brachytherapie auch langfristig profitieren, untersuchte eine britische Arbeitsgruppe.

Von über 2000 Patienten die wegen eines Prostatakrebses mit einer Brachytherapie behandelt wurden, erhielten 112 Patienten 8-10 Wochen vor der geplanten Brachytherapie eine sogenannte limitierte Mini-TUR-Prostata im Rahmen eines kurzstationären Aufenthaltes.

Bei einer Nachbeobachtungszeit von 5 Jahren war die untersuchte Harnflussrate und die Lebensqualität nach der anschließend durchgeführten Brachytherapie im Vergleich zum Gesamtkollektiv langfristig deutlich verbessert.

Die Ergebnisse entsprechen auch unseren eigenen Zentrumserfahrungen, sodass wir Patienten mit bereits vor geplanter Brachytherapie vorbestehender deutlicher Blasenentleerungsstörung auch in unserer Klinik bei entsprechender Indikation das Konzept einer solchen limitierten Mini-Resektion der Prostata über die Harnröhre anbieten.

Quelle

Modified transurethral resection of the prostate(TURP) for men with moderate lower urinary tract symptoms (LUTS) before brachytherapy (TURPBXT), Philip Brousil, Muddassar Hussain, Mark Lynch, Robert W. Laing and Stephen E.M. Langley, St. Luke's Cancer Centre, The Royal Surrey County Hospital NHS Foundation Trust, Guildford, Surrey, BJU Int 2015; 115: 580–586