Lokale interstitielle Brachytherapie des Prostatakarzinoms hocheffektiv

17.08.2012

In der bislang größten systematischen Metaanalyse, die aktuell im British Journal of Urology International (BJUI) publiziert wurde, zeigte sich , dass beim lokalisierten Prostatakarzinom die Brachytherapie die besten Behandlungsergebnisse erreicht.

In dieser Metastudie wurden von Peter Grimm, Seattle, die Behandlungsergebnisse von 52.000 Patienten der Jahre 2000 – 2010 analysiert. Untersucht wurden Daten und Ergebnisse zur Radikaloperation (offen und robotergestützte Operation), zur interstitielle Brachytherapie (Seeds/HDR/allein und in Kombination mit einer Antihormontherapie), zur alleinigen externen Bestrahlung (Photonen/Protonen) oder zu anderen Verfahren (Kryotherapie/ hochfokussierter Ultraschall).

Als Maß für den Erfolg der Behandlung wurde der sog. PSA-progressionsfreie Verlauf analysiert, also der Anteil der Patienten, bei denen sich der PSA Wert nach der Behandlung nicht verschlechterte.

Hierbei zeigte sich , dass die Brachytherapie in allen Krankheitsstadien allein oder in Kombination mit einer externen Bestrahlung oder Hormontherapie die besten Behandlungsergebnisse erreicht.

Die Ergebnisse bestätigen die Brachytherapie als hocheffektive Behandlung in allen Krankheitsstadien des lokalisierten Prostatakarzinoms, welche im Vergleich zur Radikaloperation mindestens gleichwertig oder besser ist. Gerade unter dem Aspekt der erheblichen Nebenwirkungen einer Radikaloperation wie Inkontinenz und Impotenz erfordert diese wissenschaftliche Bestätigung der Brachytherapie ein Umdenken in der Behandlung des lokalisierten Prostatakarzinoms.

(Comparative analysis- Results from the Prostate Cancer Results Study Group, P. Grimm et al, BJUI 2012; 109, Supplement 1,22-29)